Naturwabenbau

Unsere Bienen bauen alle ihre Waben selbst. Es gibt keine vorgefertigten Mittelwände, kein Plastik, keine Anfangsstreifen – nur ein Holzrähmchen mit schiffskielförmigem Oberträger. An diesem bauen die Bienen tadellos ihre Waben nach unten.

Naturwabe mit verdeckeltem Honig im oberen Bereich

Die Hochwabe hat den Vorteil, dass immer ein großer Kranz von Pollen und Honig im oberen Bereich (also über dem Brutnest) angelegt wird. Nach der Honigernte im Frühjahr leiden die Bienen so niemals Hunger bis zur nächsten großen Tracht im Sommer.

Im Brutraum werden die Rähmchen seitlich mit kleinen Schaschlikspießen versehen, die von den Bienen in die Wabe mit eingebaut werden. Dadurch wird die Wabe stabiler und reißt beim Kippen nicht ab. Jedoch bleibt das Schwingverhalten der Wabenoberfläche erhalten, sodass die Vibration des „Bienentanzes“, mit dem die Kundschafterinnen den anderen Bienen eine Nektarquelle mitteilen, auf der ganzen Wabe wahrgenommen werden kann (Bienen kommunizieren nämlich vor allem über Duftstoffe und Vibration – es ist ja „stockdunkel“!). Im Honigraum werden die Rähmchen gedrahtet, da sie sonst beim Schleudern brechen würden.

Im Naturwabenbau, ohne die Vorgabe der künstlichen Mittelwand, bauen die Bienen auch viele große Drohnenzellen, in denen die Männchen herangezogen werden. Dies ist bei Imkern meist nicht erwünscht, da Männchen als unnütze Fresser gelten und deren große Brutzellen als Vermehrungsherde für Milben. Wir wünschen uns viele Drohnen, da sie den Volkszusammenhalt stärken und die Gene unserer standortangepassten Bienen möglichst zahlreich weitergeben können. Aus diesem Grunde werden Drohnen bei uns weder unterdrückt noch die Drohnenbrut ausgeschnitten.

Anscheinend ist es für die Bienen gesundheitlich sehr wichtig, ihre Waben selber zu bauen. Dies zeigen Versuche aus der Schweiz, bei denen eine Krankheit (europ. Faulbrut) nur dann wirkungsvoll saniert werden konnte, wenn die Bienen selbst bauen konnten. Das Aktivieren der Wachsdrüsen ist also ebenfalls ein wichtiger Teil der wesensgemäßen Haltung bezüglich des Auslebens arteigener Triebe.