Biologische Heilmethoden

Die meisten Menschen haben bereits von der Varroa-Milbe gehört – ein Parasit, der aus Asien eingeschleppt wurde, und gegen den unsere Honigbienen keine Abwehrstrategie haben. Seit den 70er Jahren müssen die Imker Ihre Bienen behandeln, um die Milbe einzudämmen.

Wir nutzen in unserer Imkerei möglichst bienenschonende Verfahren. Dazu haben wir die Bannwabenmethode etabliert, bei der die Königin drei Wochen lang auf nur jeweils einer „Bann“-Wabe Eier legen kann. Die Bannwaben werden wöchentlich getauscht und enthalten fast alle im Volk vorhandenen Milben, weil diese zur Vermehrung in die Brutzellen mit den Laven hineinkriechen – und somit entfernt werden. Die Bannwaben werden natürlich nicht vernichtet, sondern kommen gesammelt in eine neue Kiste, wo die dort schlüpfenden Bienen mit Oxalsäure (ein vergleichsweise mildes Mittel) gesammelt behandelt werden können. So hat man alle Milben auf einen Schlag gefangen und kann sogar mit den Bannwaben noch ein neues Volk bilden.

Darin erschöpft sich jedoch noch nicht die Varroa-Strategie. Bei uns werden gezielt die Völker vermehrt, die eine besonders niedrige Milbenzahl vorweisen, Milben von selbst aus der Brut entfernen, bzw. sogar trotz Befall noch lebenskräftig sind. Im Königinnen-Austausch mit anderen Imkern, die an deutschlandweiten Toleranzzucht-Programmen arbeiten, tragen wir zur Resistenzzüchtung der Honigbienen bei. Dazu gehört u.A. auch, dass bei uns keine Drohnen getötet werden (siehe „Naturwabenbau“) und dadurch unsere zahlreich vorhandenen Drohnen die Lufthoheit für die Begattung der neuen Königinnen stellen. Somit können wertvolle Erbanlagen der Väter in die Breite weitergegeben werden, ohne dass die Königinnen auf Nordseeinseln zur kontrollierten Begattung geschickt werden müssen.